2017
Besuch in Columbia
Am Freitag, den 06.10.2017 startet der Bus um 06:40 Uhr am Parkdeck Gedern zum 7. offiziellen Besuch unserer Partnerstadt Columbia, Illinois.
Mit dabei: Gederns Bürgermeister Guido Kempel und Miss Vulkania, Anastasia Kraus.
Am Flughafen Frankfurt angekommen wartet am Check-In die erste negative Nachricht. Aufgrund eines Defektes muss American Airlines die Maschine austauschen. Die daraus resultierende Verspätung des Abfluges beträgt gut eine Stunde. Der Flug nach Dallas/Ft. Worth dauert 10 Stunden und 40 Minuten und zwingt uns aufgrund der Verspätung zur Eile. Mit Hilfe der Fluggesellschaft passieren wir die Kontrollstelle der Einwanderungsbehörde und die Zollabfertigung ohne Probleme und sitzen 10 Minuten vor dem planmäßigen Abflug nach St. Louis in der Maschine.
So haben wir die anfängliche Verspätung wieder aufgeholt. Aber - zu früh gefreut. Mehr als eine Stunde sitzen wir im Flugzeug und es tut sich nichts. Nach ca. 70 Minuten heben wir endlich ab und landen schließlich wohlbehalten in St. Louis. Ein Bus holt uns ab und bringt uns nach Columbia. Am Ortseingang werden wir von vier Feuerwehrfahrzeugen und einer Polizeistreife abgeholt und mit Blaulicht und Martinshorn zum Empfang in der "Immaculate Conception Fellowship Hall" geleitet. Für unsere Busfahrerin ein einmaliges Erlebnis. Sie meint nur, es würde niemand ihrer Kollegen glauben, dass sie mit Begleitschutz, unter Missachtung von Ampeln und Verkehrsschildern, diesen Transfer gemacht habe.
Am Zielort werden wir von einer großen Gruppe Columbianer nach rund 24 Stunden Reisezeit herzlich empfangen. Ein kleiner Imbiss und Erfrischungsgetränke stehen bereit. Ein Teil der 46 Teilnehmer lernen zum ersten Mal ihre Gastgeber kennen. Ingrid Soraghan, Vorsitzende von Columbia Sister Cities, begrüßt alle ganz herzlich und überreicht jedem ein Gastgeschenk und eine Mappe mit Programm und Prospekten zu den einzelnen Aktivitäten, die im Laufe der Woche anstehen.
Am Samstagvormittag treffen wir uns bei strahlendem Sonnenschein und 28°C zum Sektempfang und starten anschließend zu einer Schnitzeljagd durch Columbia. Mehrere Teams, unterstützt durch jeweils ein Mitglied von Columbia Sister Cities, machen sich auf den Weg, die gestellten Fragen zu lösen. Nach ca. 2 Stunden endet das Spiel und alle treffen sich zum Mittagessen im "Tiny`s". Danach wird kurz ausgeruht bevor um 17:30 Uhr die "Welcome"-Party in der "Turner Hall" beginnt.
Das Motto des Abends lautet "Eine Nacht in Hollywood". Nach Eintreffen am Veranstaltungsort erwartet uns eine Stretchlimousine zum Fotoshooting. Danach betreten wir auf einem roten Teppich den Saal und werden von Fotographen empfangen. Auf dem "Walk of Fame" finden wir unsere Hollywoodsterne wieder. Wir fühlen uns wie richtige Filmstars.
Der Abend startet mit einem gemeinsamen Abendessen. Anschließend eröffnet Bürgermeister Kevin Hutchinson den Abend und begrüßt uns offiziell. In seiner Ansprache blickt er auf den Beginn seiner Amtszeit zurück. Damals konnte er mit der Städtepartnerschaft zwischen Columbia und Gedern nichts anfangen. Mittlerweile sieht er die Wichtigkeit dieser Verbindung und hofft, sie werde noch lange weitergehen.
Er überreicht Gastgeschenke an Guido Kempel und Uwe Bergheimer und ernennt Guido Kempel zum Ehrenbürgermeister der Stadt Columbia für den Zeitraum des Besuches.
In seiner Ansprache überbringt Bürgermeister Guido Kempel die Grüße der städtischen Gremien und spricht von einem besonderen Tag für ihn. Schon zu Beginn seiner Amtszeit sei ihm klar gewesen, dass die Verschwisterung zwischen Columbia und Gedern auch ein Bestandteil seines neuen Amtes sein werde. Als sich vor gut einem Vierteljahrhundert die Verschwisterungsvereine gründeten und somit das Fundament dieser Städtepartnerschaft gelegt wurde, konnte noch keiner erahnen, welche Erfolgsgeschichte sich daraus entwickelt, so Kempel. Dazu habe sicher auch der Schüleraustausch zwischen der Columbia Highscool und der Gesamtschule Gedern beigetragen.
Dass diese Städtefreundschaft von beiden Schulen so unterstützt und begleitet werde, verdiene besonderen Dank und Anerkennung.
Die Freundschaften seien zwischenzeitlich durch die regelmäßigen gegenseitigen Besuche gewachsen und tief verwurzelt.
Im Anschluss ehrt Guido Kempel seinen Amtskollegen Kevin Hutchinson sowie Ingrid Soraghan und Uwe Bergheimer mit der Ehrennadel der Stadt Gedern.
Zum Abschluss des offiziellen Teiles dankt Anastasia Kraus in ihrer Ansprache dafür, dass sie die Möglichkeit hat, an diesem Besuch teilzunehmen und freut sich auf die kommenden 10 Tage. Anschließend gibt sie den Abend zum Tanz frei. Sonntag und Montag sind frei von offiziellen Terminen. Trotzdem wird es den Gästen nie langweilig. Die Gastgeber unternehmen mit Ihnen kleine Touren, besuchen Familiengeburtstage oder gehen Einkaufen.
Am Dienstag, den 10.10., startet der Bus mit dem Teilnehmern der 2 Tagestour in Richtung Kansas City. Bei Abfahrt am frühen Morgen ist es in Columbia mit rd. 20°C angenehm temperiert. Als der Bus nach 4 Stunden in Kansas City ankommt, liegt die Temperatur nur noch bei 8°C. Da ist warme Kleidung angesagt. Nach einer Tour zu Fuß durch Kansas City mit Besichtigung der "Sister Cities Brigde" und einiger der vielen Brunnen der Stadt, besuchen wir die Fa. Hallmark, eines der größten Unternehmen in der Grußkartenbranche. Ein kleiner Film zu Anfang zeigt den Werdegang des Betriebes. Danach besichtigen wir das Museum mit den Modellen vergangener Epochen. Bevor wir wieder in den Bus steigen, erhält jeder Teilnehmer noch ein kleines Gastgeschenk. Jetzt fahren wir ins Hotel. Nach dem Check-In und einer kurzen Verschnaufpause treffen wir uns am Bus und fahren zu Jack Stack`s Restaurant zum Abendessen. Dort sitzen wir im Biergarten - etwas frisch, aber gut. Am nächsten Morgen steht nach dem Frühstück der Besuch von Harley Davidson auf dem Plan. In drei Gruppen werden wir durch die Montagehallen geführt. Alles wird ausführlich erläutert. Anschließend ist der eine oder andere Teilnehmer gedanklich schon auf der Route 66 mit einer brandneuen Harley.
Nach dem Mittagessen besuchen wir die Boulevard Brauerei in Kansas City und genießen einige der zahlreichen Bier-Variationen. Nicht zu glauben, welche Getränke man aus Bier und den unterschiedlichsten Zutaten machen kann (Bier mit Whiskey, Bier mit Wein). Bei bis zu 13.8 Vol.% nicht schlecht. Die Rückfahrt über Columbia, Missouri, endet gg. 22.30 Uhr.
Am Donnerstag, den 12.10., treffen wir uns abends zur "River Boat Blues Cruise" auf dem Mississippi. Um 19.00 Uhr fährt der Bus ab Columbia nach St. Louis ans Ufer des Flusses unterhalb des "Arch" . Neben den Gederner Gästen sind auch viele Gastgeber und Mitglieder von Columbia Sister Cities dabei. Über 80 Personen zählt unsere Gruppe. Bei Livemusik verbringen wir drei schöne Stunden an Bord der "Becky Thatcher".
Den Freitag verbringen wir in St. Louis. Zu Beginn des Tages besuchen wir den "Arch", das Wahrzeichen von St. Louis. Mit einer Höhe von knapp 200 m ein imposantes Bauwerk. Mit dem Aufzug geht es auf den höchsten Punkt des Bogens. Hier hat man eine phantastische Aussicht. Anschließend steht ein Besuch der Anheuser-Busch Brauerei auf dem Programm. Der Besichtigung des Betriebes, mit ausführlichen Erläuterungen, folgt eine Bierverköstigung im Biergarten.
Am Samstagvormittag treffen sich beide Vereinsvorstände um 11.00 Uhr zur gemeinsamen Vorstandssitzung im Rathaus der Stadt. Abends findet dann die offizielle Abschlussveranstaltung statt. Ingrid Soraghan lässt die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren. Außerdem dankt sie allen Helfern und Gastgebern für ihre Unterstützung. Uwe Bergheimer spricht in seiner Ansprache von einer, wieder einmal, unvergesslichen Zeit in Columbia und lädt alle zum Gegenbesuch im Jahr 2019 ein. Im Anschluss bedanken sich die Gäste aus Gedern mit einem stehenden Applaus für die Gastfreundschaft.
Guido Kempel drückt in seiner Rede aus, was alle Teilnehmer empfinden. Der Aufenthalt sei von ehrlicher Herzlichkeit und Freundschaft geprägt. Er habe viele positive Eindrücke wahrgenommen und freue sich schon auf ein Wiedersehen in 2019. In einer kurzen Ansprache dankte Anastasia Kraus für die tolle Zeit in Columbia. Ihr besonderer Dank gilt ihrer Gastfamilie. Der Tag endet mit einem gemütlichen Beisammensein bei Livemusik.
Für Sonntag ist noch der "Stemler Walk Trail" geplant. Aufgrund starker Regenfälle in der Nacht wird diese Tour kurzfristig abgesagt. An seiner Stelle findet noch ein Treffen im Feuerwehrhaus von Columbia statt. Hauptthema ist aber: Kofferpacken.
Am Montag, den 16.10., treffen sich viele im "Tiny´s" zum gemeinsamen Frühstück. Der Abschied von den Freunden aus Columbia ist, wie so oft, tränenreich. Um 11.00 Uhr verlässt der Bus mit 38 glücklichen und zufriedenen Menschen aus Gedern und Umgebung die Stadt in Richtung Flughafen St. Louis.
Der Rückflug läuft ohne Probleme. Auf der kurzen Strecke von St. Louis nach Philadelphia haben wir das kleine Flugzeug fast für uns alleine. Die Maschine von Philadelphia nach Frankfurt ist nur gut halb gefüllt. Somit können wir uns entsprechend ausbreiten und bequem nach Hause fliegen. Mit dem Rücktransport per Bus an die einzelnen Wohnorte endet eine unvergessene Tour.
Der Aufenthalt in Columbia war geprägt von Gastfreundschaft und Herzlichkeit, von beeindruckenden Bildern eines kleinen Teils des "Landes der unbegrenzten Möglichkeiten", und von imposanten Eindrücken einer Stadt, die ursprünglich von Auswanderern aus Wernings gegründet wurde.