Gedern
Geschichte der Stadt Gedern
Gedern wird urkundlich erstmals 780 erwähnt, als drei fränkische Adlige ein Stück gerodetes Land in Gedern dem Kloster Lorsch schenken. Vermutlich ist der Ortsname aber schon älter, denn im Jahr 754 zog der Leichenzug mit dem getöteten Bonifatius auf dem Weg von Mainz nach Fulda an Gedern vorbei. Die Ruine einer am Ortsrand errichteten Kapelle bezeichnet noch heute die Raststelle an der der Zug pausierte.
1366 erhielt Gedern Stadtrechte und das Recht Wochenmarkt zu halten. Seit 1535 war Gedern im Besitz der Grafen und späteren Fürsten von Stolberg. Von 1677 bis 1804 ist Gedern Residenz dieser Adligen. 1804 starb die Linie aus und Gedern fiel an Stolberg-Wernigerode. 1806 wurde der Großherzog von Hessen-Darmstadt Landesherr und Stolberg-Wernigerode blieb Standesherr in Gedern.
In den Jahren nach 1846 hatten die Einwohner Gederns große Notzeiten durchzustehen, was schließlich die Einwohnerzahl bis zum Jahr 1861 auf 1900 Einwohner verringerte.
1888 erfolgte die Erschließung durch die Eisenbahn, was in der Folgezeit zu einer gewissen Industrialisierung führte.
1972 schloss eine Gebietsreform die früheren Orte Gedern, Ober-Seemen, Mittel-Seemen, Nieder-Seemen, Wenings und Steinberg zur Großgemeinde Gedern zusammen.
In der Nähe Gederns liegt Wenings, früher im Besitz der Grafen von Isenburg-Büdingen. Nahebei lag der Ort Wernings. Aus ihm stammen die deutschen Einwanderer, die sich in Columbia niederließen. Der gesamte Ort wurde angesichts wirtschaftlicher Not von seinen Einwohnern verlassen, die alle gemeinsam die Schiffspassage nach Amerika im Jahre 1842 antraten. Nach ihrer Ankunft siedelten sie im Raum St.Louis, Waterloo und Columbia.
(Auszüge aus der Chronik nach Erwin Diehl)
Weitere Informationen finden Sie unter www.gedern.de und www.vulkanstadt.de